Evangelisches Dekanat an der Lahn

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    Ostermarsch 2021 in Limburg

    Ev. Dekanat Runkel

    Das Ev. Dekanat Runkel unterstützte den diesjährigen Ostermarsch in Limburg. Er startete am Karsamstag, 3. April um 11 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz und endete um 13 Uhr auf der Plötze. Von Seiten des Dekanats wurde ein Grußwort, geschrieben von Pfarrer Joachim Naurath, Profilstelleninhaber für Gesellschaftliche Verantwortung, vorgetragen:

    Liebe Friedensbewegte im Jahr 1 nach Donald Trump!

    „Stell dir vor es ist Ostermarsch und wegen Corona geht fast keiner hin!“ – schon zum zweiten Mal verhindert die Pandemie größere jährliche Ostermärsche. Aber wer glaubt, damit wäre das Anliegen vom Tisch, sich für Frieden und Abrüstung einzusetzen, irrt sich gewaltig. Was wir als Bedrohung des inneren Friedens durch radikale Querdenker und skrupellose Profiteure -auch von Mandatsträgern- in diesen Wochen erleben, ist strukturell vergleichbar mit den Ewiggestrigen und den Waffenproduzenten, die in menschenverachtender Weise allein auf militärische Stärke setzen.

    Liebe Freunde, Friedensarbeit braucht langen Atem, Friedensarbeit braucht Durchhal-tevermögen, Friedensarbeit braucht aber auch Fantasie und Empathie. Sie gesteht dem oder der jeweils anderen gleiche Bedürfnisse, gleiche Rechte und gleiche Chancen zu. Wo die Schere immer weiter auseinander geht – zwischen arm und reich, zwischen Nord und Süd, zwischen Systemen, Kulturen und Religionen, da wird es zunehmend schwieriger, miteinander an einer gerechteren Zukunft zu arbeiten.

    Frieden und Gerechtigkeit werden in der Bibel als ein Liebespaar bezeichnet (Psalm 85). Sie gehören zusammen. Wo Ungerechtigkeit herrscht, wird kein nachhaltiger Frieden entstehen können. Frieden ist mehr als nur die Abwesenheit von Krieg. Gerade die hebräische Bibel hat mit dem Begriff „Schalom“ unübertroffen zum Ausdruck gebracht, wie umfassend der erhoffte und ersehnte Frieden ist: Das friedliche Miteinander bezieht sich auf alle Lebensbereiche. Es ist ein Friede, der sich auch die Tiere miteinbezieht – Sie kennen die Vorstellung, dass Wolf und Schaf beieinander liegen (Jesaja 11,6 und 65,25) – es ist ein Friede, der die gesamte Schöpfung umfasst.

    Zugegeben, das sind große Visionen und immer wieder wird in Zweifel gezogen, ob sich damit denn sinnvoll Politik machen lasse. Aber es geht hier zuerst und immer wieder um eine Grundhaltung und um die Richtung, die den Weg zum Frieden weist. Der Weg ist lang, aber auf ihm liegt Segen. Die Kraft, die von solchen Visionen ausgeht, sollten wir nicht unterschätzen. Und zuletzt: Gibt es wirklich eine überzeugendere Alternative?

    Stärken wir also den Frieden, in dem wir uns für Gerechtigkeit einsetzen. Damit Leben wächst und gedeiht und der Tod in seine Schranken gewiesen wird.

    Frohe Ostern Ihnen allen und der Veranstaltung in Limburg einen guten Verlauf!

     

    Info:

    Ein breites Bündnis an friedensbewegten Organisationen und Einzelpersonen organisierte in diesem Jahr den Ostermarsch für Frieden und Abrüstung. Im Aufruf zur Teilnahme heißt es: „Die Corona Pandemie hat noch einmal deutlich gemacht: Nicht mit nationalen Entscheidungen, Abgrenzung und Abschottung, sondern nur mit weltweiter Solidarität und Zusammenarbeit können wir die Krise bewältigen. »Wir gemeinsam« statt »Ich zuerst«! Doch weltweit steigen die Rüstungsausgaben, anstatt in Gesundheit, Bildung soziale Grundsicherung und ökologischen Umbau zu investieren.“

    Zu den zentralen Forderungen des Bündnisses zählt eine friedenspolitische Wende: Sie setzt Gelder frei für Investitionen in Schulen und Kitas, für Alterssicherung, für sozialen Wohnungsbau, für Krankenhäuser und kommunale Infrastruktur. Sie setzt Mittel frei für wirkliche Entwicklungshilfe, ökologischen Umbau und die Rettung des Klimas. Und sie hilft dabei, allen grassierenden nationalistischen und fremdenfeindlichen Parolen den Boden zu entziehen.

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