Ich in da
30.03.2025 / Pfarrer Guido Hepke, Evangelische Kirchengemeinde Weilburg
Wer kleine Kinder hat, kennt diese Situation: Endlich schläft der kleine Wurm, friedlich und entspannt. Endlich ist da wenigstens etwas Zeit, um die Spülmaschine auszuräumen oder die Wäsche aufzuhängen. Oder auch nur, um einen Moment die Füße hochzulegen. Aber dann, von einer Sekunde zur anderen – da wacht das Baby auf und schreit. Immer kläglicher. Immer lauter. Ich staune jedes Mal darüber, wie rasend schnell sich so ein kleines Menschlein alleine fühlt. Von Gott und der Welt komplett verlassen.
Uns Erwachsenen geht es manchmal ganz ähnlich. Da möchten wir auch nur noch losweinen, losschreien, weil wir uns mit jeder Faser unserer Existenz verlassen fühlen. Von Gott und der Welt.
Eltern wissen - meistens jedenfalls - wie sie ihre lieben Kleinen trösten können: Freundliche Worte, ein sanftes Streicheln, ein ruhiges Schaukeln – in der Armbeuge oder im Kinderwagen. Eltern können so viel tun, um ihren Kindern zu zeigen: Ich bin doch da. Du bist nicht allein. Ich hab dich lieb.
Ich meine: Ganz ähnlich ist das bei Jesus. Er geht zu den Menschen hin, spricht mit ihnen, fühlt mit ihnen mit, lässt sie gesunden – an Körper und Geist. Jesus tröstet und ermutigt.
So etwas geschieht manchmal auch heutzutage: Ein guter Freund legt tröstend seinen Arm um meine Schulter. Es tut gut, einfach alles zu erzählen, was traurig macht.
Manchmal hilft auch ein Spaziergang. Zum Beispiel durch den Schlossgarten in Weilburg. Das tut gut. Ich fühle mich verbunden mit der Natur. Mit Gottes Schöpfung und damit mit Gott selbst. In solchen Momenten fühle ich mich geborgen. Und ich höre, wie Jesus sagt: Siehe, ich bin bei euch, jeden Tag, bis ans Ende der Welt. (Mat. 28,20)
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