Vernissage Cold, Cold Ground
Zum Auftakt der Reihe "Armut hat viele Gesichter" zeigten die Fotografin Antje Kern und ihr Sohn Phillip Portraits von wohnsitzlosen Menschen in Frankfurt in der evangelischen Kirche Limburg.
Mit dieser Reihe wird auf ein brennendes Problem aufmerksam gemacht, das viele Gesichter hat und doch oftmals unsichtbar bleibt: Armut inmitten unserer Gesellschaft – verdrängt, ignoriert, stigmatisiert. In unserer Wettbewerbs- und Verdrängungsgesellschaft steigt das Armutsrisiko: Viele Berufe werden im Zuge der Digitalisierung wegfallen, bezahlbarer Wohnraum ist knapp, auf Krankheiten und Krisen im Lebenslauf folgt nicht selten der soziale Abstieg.
Mit der Themenreihe „Armut hat viele Gesichter“ laden die Veranstalter, das Evangelische Dekanat Runkel, die Evangelische Kirche Limburg, die Katholische Kirchengemeinde St. Hildegard, die Gesellschaft für Ausbildung und Beschäftigung (GAB) sowie der Caritasverband für den Bezirk Limburg, vom 7. Februar bis 7. März dazu ein, den eigenen Blick zu schärfen, miteinander zu diskutieren und Position zu beziehen.
Start war am Donnerstag, 7. Februar um 17.30 Uhr in der Evangelischen Kirche am Bahnhof mit einer Vernissage zur Fotoausstellung „Cold, Cold Ground“ von Antje und Philipp Kern. Sie zeigt Porträts obdachloser Menschen in Frankfurts Innenstadt, die ihre ganz eigene Botschaft an die Gesellschaft preisgeben. Außerdem sind Bilder von Kindern der Kita St. Georg zu sehen, die ihren Blick auf das Thema mit Stiften und Farbe umgesetzt haben. Zwei mobile "Ein-Quadratmeter-Häuser", die in der Holzwerkstatt des Walter-Adlhoch-Hauses gebaut wurden, sind ebenfalls vor Ort. Musikalisch begleitet die Veranstaltung die Projektband „Nixdruff?“ der Caritas-Wohnungslosenhilfe, für die Verköstigung sorgt die Limburger Suppenküche.
Die weiteren Termine sind Donnerstag, 14. Februar ab 19 Uhr in der Evangelischen Kirche am Bahnhof, es geht um Armut und Gesundheit. Gerhard Trabert - Arzt, Sozialpädagoge und Professor für Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie aus Mainz - spricht zur Entwicklung des Gesundheitssystems zwischen Ökonomisierung und sozialer Gerechtigkeit.
Am Donnerstag, dem 21. Februar läuft ab 19 Uhr der Dokumentarfilm „Brücke Planke Matte“, der vier Teilnehmer von Beschäftigungsmaßnahmen, sogenannte „Ein-Euro-Jobber“, begleitet hat und deren Lebensrealität zeigt. Veranstaltungsort ist ebenfalls die Evangelische Kirche am Bahnhof.
Abschluss der Veranstaltungsreihe ist am Donnerstag, dem 7. März um 19 Uhr mit der Tragikomödie „Die da! Aus dem Leben einer Obdachlosen“ in der katholischen Kirche St. Hildegard, Tilemannstraße 7. Schauspielerin Barbara Hase provoziert, berührt und macht nachdenklich in ihrer Rolle als obdachlose Frau – aber auf durchaus humorvolle Weise.
Die Fotoausstellung ist bis zum 21.2. in der Evangelischen Kirche am Bahnhof und von 22.2. bis 7.3. in der Pfarrkirche St. Hildegard zu sehen. Zu Öffnungszeiten und Führungen informieren Sie sich bitte bis zum 21.2. unter Tel. 06431/8480 und ab dem 22.2. unter Tel. 06431/3712
Weitere Informationen bei Pfr. Joachim Naurath, Profilstelle Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Runkel
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