Instrument mit neuer Klangfülle
Sanierte Sauer-Orgel erklingt beim Reformationsfest in der Weilburger Schlosskirche
04.11.2024 cvdressler Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Der Standort des dreimanualigen Spieltischs ist jedoch ungewohnt. Die Orgel, die von der Firma Sauer 1902/03 erbaut und 1972 renoviert wurde, befand sich bis zuletzt unter der Fürstenloge. Der Musizierende hat oft mehrere Sekunden benötigt, um den auf dem Spieltisch gedrückten Ton von den im Kirchenschiff gegenüber liegenden Orgelpfeifen zu hören. Der neue Spieltisch steht nun auf der Empore und somit ist der Klangweg deutlich kürzer. Durch diesen Effekt allein vervielfachen sich die musikalischen Möglichkeiten des Instruments. Die zweijährige Restaurierungsphase hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Dank der Unterstützung der Gemeinde, der Landeskirche, verschiedener politischer und städtischer Institutionen sowie der hervorragenden Arbeit der Firma Klais aus Bonn verfügt die Schlosskirche nun über eine Orgel, deren Klang ideal auf den Raum abgestimmt ist.
Den Festgottesdienst gestaltete Dekan Johannes Jochemczyk gemeinsam mit Pfarrer Guido Hepke, dem stellvertretenden Dekan Pfarrer Achim Schaad, Pfarrer Christian Elias und Pfarrerin Doris Volk-Brauer. In ihrer Ansprache betonten Dekan Jochemczyk und Pfarrer Hepke den großen Wert des Miteinanders. Wie bei einer Orgel ist ein Ton alleine nicht besonders laut und aussagekräftig. Erst im Zusammenspiel mit anderen Tönen, höheren und tieferen, leiseren und lauteren, wird daraus ein großes Miteinander. Ein Klang, der Räume, Kirchen und Gesellschaften erfüllen kann.
Die Besucherinnen und Besucher des Gottesdiensten kamen immer wieder in den Genuss der sanierten und erweiterten Orgel. Verstärkt durch die Kantorei unter der Leitung von Dekanatskantorin Doris Hagel erklangen Werke von Bach, Widor, Mendelssohn Bartholdy und Duruflé. Auch die Gemeinde konnte im Wechsel mit der Kantorei immer wieder in den Gesang mit einstimmen.
Nach dem Gottesdienst dankten zahlreiche Rednerinnen und Rednern allen beteiligten und Unterstützerinnen und Unterstützern für die Ermöglichung des Projekts. Neben Fördermitteln des Bundes, der Stadt Weilburg, des Dekanats, der Stiftung "evangelisch in weilburg" und "Deutsche Stiftung Denkmalschutz" waren es auch unzählige private Spenderinnen und Spender, die die Sanierung und Erweiterung der Orgel ermöglicht haben.
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