Evangelisches Dekanat an der Lahn

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    Stellenplan beschlossen

    Bericht der 3. Gemeinsamen Synode am 17. Mai 2019

    Der Weg dorthin war steinig, denn unter dem Strich müssen drei Pfarrstellen auf gemeindlicher und regionale Ebene eingespart werden. Nachdem im Januar eine erste Abstimmung scheiterte, haben nun die Dekanatssynoden der fusionierenden evangelischen Dekanate Runkel und Weilburg bei ihrer gemeinsamen Sitzung am vergangenen Freitag in Weilmünster den gemeinsamen Stellenplan für den Zeitraum 2022 bis 2024 beschlossen. Grundlage dafür war die Überarbeitung von Nachbarschaftsräumen, in denen das kirchliche Leben künftig kooperieren soll.

    „In unserem Konzept haben wir alle 30 Stellen verteilt, die uns nach Vorgaben der Landeskirche zustehen. Es wird keine halben Stellen geben und keine einzige der Pfarrpersonen muss an einen anderen Dienstort versetzt werden“, erläuterte der Weilburger Dekanatsvorsitzende Peer Schmidt. In die Überlegungen sei auch eingeflossen, dass sich die Versorgung der Kirchengemeinden von Fahrzeit und Entfernung her bewältigen lässt.

    Denn es gäbe in den beiden Dekanaten sowohl riesige ländliche Gemeinden und andere, wo die Menschen sehr dicht beieinander wohnen. Ziel war, dass die neuen Nachbarschaftsräume nicht weniger als drei und nicht mehr als zehn Gemeinden umfassen und sich an den regionalen Grenzen orientieren. Auch bereits bestehende pfarramtlichen Vernetzungen zwischen Kirchengemeinden wurden berücksichtigt. „Wir haben für jeden der vier Nachbarschaftsräume sieben oder acht Pfarrstellen vorgesehen. Darauf können wir stolz sein“, hob Christian Harms, der Vorsitzende des Dekanats Runkel, hervor.

    Wie die Sollstellen gerechnet wurden, erläuterte Holger Fachinger vom Kirchenvorstand Limburg. Dabei seien die Anzahl der Gemeindemitglieder und die jeweilige Fläche in einem Schlüssel 80 zu:20 gewichtet worden. Für jede Kirchengemeinde kalkulierte man schließlich den individuellen Sollstellenanteil bis auf einen Wert mit drei Nachkommastellen. Nach dem Rundungsvorschlag der Landeskirche wären das 31,5 Pfarrstellen – also war diese Rechenart für Weilburg/Runkel nicht anwendbar. Stattdessen habe man einen eigenen Rundungsvorschlag erarbeitet, der auf die genehmigten 30 Stellen passt. Danach gilt: Kleiner als 0,5 bedeutet keine Stelle, zwischen 0,5 und 0,75 ist es eine halbe Stelle und über 0,75 eine ganze.

    Dem Beschlussvorschlag zur Einrichtung der vier Nachbarschaftsräume sowie dem Sollstellenplan für die Jahre 2020 bis 2024 mit 30 Pfarrstellen für den gemeindlichen Pfarrdienst sprachen sich die 37 anwesenden Vertreter des Dekanats Weilburg einstimmig aus. Aus dem Dekanat Runkel waren 33 Stimmberechtigten vor Ort, von denen 30 dem Vorschlag zustimmten. Ein Runkeler Stimmzettel war ungültig, auf einem stand Enthaltung auf einem das Wort Nein.

    „Wir sind erleichtert und freuen uns sehr, nach der langen Zeit der Diskussion und des Austauschs nun mit der Umsetzung beginnen zu können“, dankte Peer Schmidt den Plenum und allen, die an der Vorarbeit beteiligt waren.

    In einem weiteren Tagesordnungspunkt stellte Christian Harms seine Idee für eine Autobahnaktion vor. Als er Pfingsten letzten Jahres mit einer Reisegruppe nach Österreich unterwegs war, seien ihm die vielen Fernfahrer ins Auge gestochen, die das ganze lange Wochenende auf hässlichen und vermüllten Rastplätzen fern von ihren Familien verweilen mussten. „Die Situation hat mich schockiert. Um diese Menschen müssen wir uns kümmern“, sagte er. Es seien ja schließlich nicht nur Individuen, die im Fernverkehr unter schlimmsten Bedingungen leben und arbeiten, sondern auch Brüder und Schwestern im christlichen Sinne. Harms möchte der Truckern zeigen, dass sie in ihrer Not wahrgenommen werden und dass wir Verbrauchen ihnen zu Dank verpflichtet sind. Ihr schwebt ein Aktionstag unter dem Motto „Lenkpause für Körper und Seele“ vor, an dem Seelsorger gemeinsam mit dem DRK und Gewerkschaftern an drei Raststätten in Mittelhessen Suppe und Waschutensilien ausgegeben. Darüber hinaus soll den Fernfahrern ein Gottesdienst angeboten werden. Wer Interesse hat, die Aktion mit zu organisierten, möge sich bitte bei Harms melden.
    Bericht: Kerstin Kaminsky

    Info:
    Im Fusionsprozess der evangelischen Dekante Weilburg und Runkel sind vier Nachbarschaftsräume errichtet worden, in denen die Gemeinden kooperieren und sich ergänzen, z.B. in der Jugend- oder Seniorenarbeit. Sie setzten sich wie folgt zusammen:

    NORD mit 12.693 Mitgliedern : Weilburg I und II, Hirschausen-Kubach, Schupbach, Heckholzhausen, Allendorf-Hasselbach, Niedershausen-Obershausen, Löhnberg-Selters-Drommershausen sowie Merenberg.

    SÜD mit 12.364 Mitgliedern: Steeden, Schadeck, Seelbach, Aumenau, Runkel, Münster-Weyer, Dauborn, Heringen, Nauheim, Neesbach, Kirberg-Ohren und Mensfelden-Linter.

    WEST mit 11.111 Mitgliedern: Staffel, Hadamar und Limburg

    OST mit 10.825 Mitgliedern: Weilmünster I, Weilmünster II, Brandoberndorf-Weiperfelden, Altenkirchen-Philippstein, Essershausen-Bermbach und Edelsberg-Laimbach, Elkerhausen-Fürfurt, Gräveneck-Falkenbach-Wirbelau, Weinbach-Freienfels sowie Langenbach-Laubuseschbach

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