Neuer Name für fusioniertes Dekanat
Die evangelischen Dekanate Runkel und Weilburg, die zum 1. Januar 2022 fusionieren, werden ab diesem Tag als „Evangelisches Dekanat an der Lahn“ mit Dienstsitz in Limburg ihre Arbeit aufnehmen und evangelisches Leben in der Region repräsentieren. Dies ging aus einem fast einstimmigen Beschluss bei vier Enthaltungen und ohne Gegenstimme auf der gemeinsamen Synode beider Dekanate am 12. März 2021 hervor.
Das neue Dekanatsgebiet entspricht dann weitgehend den Landkreisgrenzen. Der neue Name ergibt sich unter anderem aus der Tatsache, dass die Lahn durch beide Dekanate fließt und so als verbindendes Element auch einen gewissen symbolischen Gehalt besitzt. Die Vorbereitungen zur Fusion laufen schon seit einigen Jahren, mit dem Bau eines neuen gemeinsamen Verwaltungsgebäudes wird noch in diesem Jahr an der Dietkirchener Straße begonnen. Die Synode selbst fand als Videokonferenz statt, mit insgesamt 61 Stimmberechtigten war auch die erforderliche Anzahl an Synodalen erreicht. Ein Team um Vorstandsmitglied Detlef Dern (Weilburg) bereitete die technischen Grundlagen für diese Synode vor, mit Online-Zugangsberechtigung, Abstimmungsverfahren und der Möglichkeit zu Wortmeldungen. Trotz der Technik, die für einige Synodale noch recht neu war, ging diese Versammlung erstaunlich glatt durch den Abend. Gäste konnten über einen Livestream die Synode ebenfalls mitverfolgen.
Die Vorsitzenden der jeweiligen Dekanatssynoden, Peer Schmidt (Weilburg) und Christian Harms (Runkel) luden ein und begrüßten die Anwesenden, Dekan Ulrich Reichard eröffnete die Synode mit einer Andacht, in der er ein Bibelzitat aus Lukas 19, 40 „Wenn diese schweigen, werden die Steine schreien“ in den Mittelpunkt stellte. Die musikalische Begleitung übernahmen Dekanatskantorin Doris Hagel aus Weilburg und Dekanatskantor Martin Buschmann aus Hadamar.
Neues Trägermodell für Diakoniestation Brechen
Nachdem die letzte gemeinsame Synode am 23. Oktober 2020 nicht beschlussfähig war, wurden der Haushaltsplan 2021 für das Dekanat Runkel sowie der Jahresabschluss und der Wirtschaftsplan für die Diakoniestation Brechen im Dekanatssynodalvorstand Runkel beschlossen, die Entlastung hierfür wurde auf der Synode gegeben. Für die Diakoniestation Brechen wurde außerdem ein neues Trägerkonzept ab dem Haushaltsjahr 2022 vorgestellt. Gerd Brückmann, Geschäftsführer der Mission Leben, stellte in einer kurzen Präsentation die Arbeit seines Verbandes vor und schilderte die Vorteile, die eine neue Trägerschaft für die Sozialstation bedeuten würden: Erweiterung des Angebots zur Versorgung älterer Menschen, Sicherung der wirtschaftlichen Stabilität im Konzernverbund, gemeinsame Ausbildung von Pflegekräften, um nur einige zu nennen. Nach der Eingliederung in den Verbund der Mission Leben würden Dekanat und Gemeinden über einen Beirat eingebunden sein. Eine Entscheidung über den Trägerwechsel soll auf der nächsten Synode erfolgen.
Für den Dekanatssynodalvorstand Weilburg wurde Pfarrer Hans-Peter Fuchß als neues Mitglied gewählt. Die Wahl erfolgte brieflich, Fuchß wurde mit 29 von 30 abgegebenen Stimmen gewählt, eine war ungültig. Ebenfalls als neues Mitglied wurde Pfarrer Johannes Jochemczyk, Frickhofen, in den Ausschuss der Gemeindeübergreifenden Trägerschaft (GÜT) gewählt. Die GÜT sorgt dafür, dass Kindertagesstätten unter der gemeinsamen Trägerschaft der Dekanate bei Verwaltungsaufgaben wie Personal und Abrechnungen entlastet werden. Die Geschäftsführerin der GÜT, Kerstin Vollmerhausen, gab einen kurzen Sachstandsbericht zur laufenden Arbeit. So kam zum 1. März Stefanie Rahner als Verstärkung ins Büro. Nach wie vor stellt Corona die größte Herausforderung an die Kitas und deren Leitungen: Bei Auslastung von teilweise 60 bis 80 % müssen dennoch täglich Entscheidungen getroffen werden, wie und wann geöffnet werden kann. Immerhin erhielten in dieser Woche die Beschäftigten ihre Impfbescheide.
Neues Leitbild
Mit der Vorstellung eines neuen Leitbildes für das fusionierte Dekanat wurde, passend zum neuen Namen, ein Punkt besprochen und beschlossen, der zu Beginn der Tagung spontan noch auf die Tagesordnung gesetzt wurde. Unter dem Titel „wir sind im fluss“ (mit bewusster Kleinschreibung) wurde ein neues Leitbild beschlossen, das der zukünftigen Zusammenarbeit eine geistliche Basis gibt und einem Selbstverständnis als Teil eines größeren Ganzen in der Region, im Dekanat und in der Ökumene Ausdruck verleiht. Auch dieses Leitbild wurde mit großer Mehrheit ohne Gegenstimmen angenommen, ein virtueller Applaus war daraufhin auf den Bildschirmen zu sehen.
Abschließend berichteten Joachim Naurath und Tanja Richter über den neuesten Stand zum Ökumenischen Kirchentag, der vom 13. bis 16. Mai nun digital und dezentral stattfinden wird. Geplant war ursprünglich ein großes ökumenisches Glaubensfest in Frankfurt mit 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, einem Abend der Begegnung, einem Markt der Möglichkeiten, Veranstaltungen und geistlichen Angeboten. Das alles ist aus den bekannten Gründen nun nicht möglich, daher das neue Konzept, digital und dezentral, so dass auch in den Gemeinden vor Ort gefeiert werden kann. Hierfür wird es sogenannte Feierpakete geben, mit Schals, Liederbüchern und weiteren Anregungen, um wenigstens im Kleinen ein wenig „Kirchentagsfeeling“ zu bekommen. Mit einem Dank an das Vorbereitungsteam und die virtuell Anwesenden und dem Abendgebet von Dietrich Bonhoeffer beendete Dekan Manfred Pollex die Synode.
Peter Wagner
Öffentlichkeitsarbeit
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