Evangelisches Dekanat an der Lahn

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    Kirche im Kino

    Paartherapie vor großem Publikum

    Seit gut zehn Jahren wird jeden zweiten Sonntag im Monat im Limburger Cineplex-Kino ein Film aus der Reihe „Kirche im Kino“ gezeigt. Filme unterschiedlichster Art, emotional oder spannend, ernst oder heiter, aber immer mit Anspruch. Filme, über die am Ende der Vorstellung geredet und diskutiert werden kann.

    Am 14. April wurde die Paar-Komödie von Daniel Glattauer „Die Wunderübung“ gezeigt. Passend zum Inhalt wurde für das anschließende Gespräch eine Kooperation mit Mitarbeiter*innen der Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen des Caritasbezirks Limburg und dem Evangelischen Dekanat Runkel gebildet.

    Ursprünglich als Theaterstück konzipiert, wurde hier eine Kinofassung mit Aglaya Szyszkowitz und Devid Striesow als heillos zerstrittenes Ehepaar - Valentin und Joana - und dem Paartherapeuten, gespielt von Erwin Steinhauer, präsentiert. Die bissigen Dialoge und Kommentare, die sich Valentin und Joana in dieser Probestunde liefern, zeugten von Frust, Enttäuschung, Zurückweisung und verlorenen Erwartungen. Die Lacher, die an manchen Stellen im Publikum zu hören waren, bewiesen dann auch, dass einige der Argumente durchaus bekannt waren. Der Therapeut, Typ abgeklärter, erfahrener und gutmütiger Onkel, zieht die Register seiner Kunst, um die beiden durch achtsame Übungen in eine offene Gesprächsbereitschaft zu bringen, doch er scheint mit diesem Paar eine besonders harte Nuss knacken zu müssen. Eine Nachricht auf seinem Handy bringt schließlich die überraschende Wendung oder – wie der Therapeut sich ausdrückte – eine "paradoxe Intervention", die an dieser Stelle allerdings nicht verraten werden soll. Joana und Valentin finden jedenfalls dadurch am Ende des Films erst einmal aus ihrer verfahrenen Situation heraus.

    Das anschließende Gespräch mit Caritas und Publikum moderierte Pfarrer Joachim Naurath vom Evangelischen Dekanat Runkel, der auch die Filmreihe initiiert hat. Von den knapp hundert Kinobesuchern blieb auch der allergrößte Teil zum Gespräch, was das Interesse an diesem Thema bewies. Maria Klinkhammer, Petra Doppler, Eva Tappeiner und Stephan Dülz bildeten das Beratungsteam der Caritas und beantworteten die Fragen der Zuschauer, die sich einerseits um das veränderte Rollenbild der Geschlechter drehten oder ganz praktisch nach den Kosten einer Beratungsstunde fragten. Doch auch die Methodik der Beratungen wurde erklärt, vor allem, dass es keine Schema F gibt. Jede Beratung wird individuell geplant und durchgeführt: Welche Erwartungen haben die Paare, welche Erfahrungen bringen sie mit, in welcher Phase befinden sie sich? Dass es Männern immer noch schwerer fällt, über ihre Gefühle zu reden, ist auch hier eine bekannte Erfahrung. Zum Abschluss wurde noch darauf hingewiesen, dass nicht die Harmonie das erste Ziel einer Therapie ist, sondern die Veränderung zum Besseren.

    Peter Wagner, Öffentlichkeitsarbeit

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