Evangelisches Dekanat an der Lahn

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    Antisemitismus

    Das geht uns etwas an

    Foto: Peter Wagner

    Die Bomben, die im aktuellen Nahostkonflikt zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas fallen, treffen uns nicht. Trotzdem sind wir betroffen. Ein Gruß zum Sonntag von Pfarrerin Claudia Gierke-Heinrich.

    Auch Ereignisse, die im Zusammenhang mit diesem Konflikt bei uns geschehen, lassen uns nicht kalt. In Münster wurde vor einer Synagoge eine israelische Flagge verbrannt. In Gelsenkirchen wurde eine spontane Demonstration von der Polizei gestoppt, bei der antiisraelische Rufe laut wurden. In Bonn wurde der Eingangsbereich einer Synagoge durch Steinwürfe beschädigt. Und für heute wurde eine Demonstration in Frankfurt angemeldet unter dem Motto „Kampf für die Freiheit Palästinas und gegen die andauernde Nakba“.

    Für jede Christin, jeden Christen sollte es eine Selbstverständlichkeit sein aufzustehen, wo Hass und Hetze sich zeigen, wo Werte mit Füßen getreten werden, die eine Gesellschaft frei und liebenswert machen. Das bezieht sich nicht nur auf politisch motivierte Diffamierungen und Angriffe. Frauen etwa waren bei uns lange Zeit in vielen Bereichen rechtlose Anhängsel von Männern. Auch heute sind Frauen noch nicht auf allen Gebieten gleichberechtigt. Dennoch hat sich sehr vieles zugunsten von Frauen verändert. Homophobie ist immer noch ein Problem. Trotzdem sind für die meisten Menschen gleichgeschlechtliche Lebensformen längst eine Normalität. Es gibt gesellschaftliche Errungenschaften, welche kaum einer missen möchten. Sie aufzugeben, wäre in den Augen der meisten ein Rückschritt.

    Es gilt deshalb genau hinzusehen, wo die Freiheit und Würde von Menschen auf dem Spiel stehen, wo Menschen attackiert und beleidigt werden. Besonders Christen sollten deshalb bei den gegenwärtigen antiisraelischen Umtrieben im eigenen Land aufhorchen. Wer Jesus seinen Bruder nennt, der kann sich nicht abwenden, wenn sich unter dem Deckmantel von politischer Kritik ein geballter Antisemitismus breitmacht. Geschwisterliche Solidarität gebietet es Christen, allen „die rote Karte“ zu zeigen, die jüdisches Leben schmähen und bedrohen. Wenn es uns eine Herzenssache ist, Frieden und Freiheit unter uns zu bewahren, dann müssen wir alles dafür tun, um beide zu verteidigen. Und dazu gehört auch, jeglichen Antisemitismus in unserer Mitte zu unterbinden.

    Claudia Gierke-Heinrich, Pfarrerin

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