Evangelisches Dekanat an der Lahn

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    KONZERT UNTER FREUNDEN

    Aeham Ahmad in Frickhofen

    (c) Armin Ziegler

    Am Samstag, 19. Oktober war im Ev. Gemeindezentrum Frickhofen ein besonderes Konzert des syrisch-palästinensischen Musikers Aeham Ahmad zu erleben. Als „Music of Hope“ – Musik der Hoffnung – bezeichnet er selbst seine Stücke. Musik, die unter die Haut geht und Begegnung, die verändert.

    (c) Johannes JochemczykAeham Ahmad beim Konzert unter Freunden am 19.10.2019 in Frickhofen.

    Seit gut 4 Jahren lebt der syrisch-palästinensische Pianist Aeham Ahmad nach seiner Flucht aus Damaskus in Deutschland. Inzwischen wohnt er zusammen mit seiner Frau, seinen beiden Kindern und seinen Eltern in einem kleinen Dorf bei Warburg. In dieser Zeit hat er sich durch Hunderte Konzerte in Deutschland und Europa einen Namen gemacht und ist vielfach ausgezeichnet worden. Seine Auftritte auf großen Bühnen, in Hauptstädten, ob Paris oder London, hindern ihn nicht daran, auch im kleinen Kreis unter Freunden aus Leidenschaft zu spielen. So wie am 19. Oktober 2019 im Evangelischen Gemeindezentrum Frickhofen, eingeladen von der ev. Kirchengemeinde Hadamar.

    Teile seiner berührenden Lebens- und Fluchtgeschichte, die er in seinem Buch "Und die Vögel werden singen. Ich, der Pianist aus den Trümmern" zu Papier gebracht hat, wurden von drei Schülern aus der 10. Klasse der MPS St. Blasius - Colin Iwan, Houssein Mohammad sowie Valeria Schlotgauer - und ihrer Deutschlehrerin Elisa Reitz vorgetragen. Dadurch konnte man seine Familie kennen lernen, spüren, was es bedeutet, unter Belagerung leben zu müssen und vor allem seine Flucht hautnah miterleben. Seine Geschichte geht unter die Haut und lässt nicht unberührt. Sie ist gleichzeitig aber auch eine Geschichte, die für viele Geschichten steht, die all jene ähnlich erzählen können, die vor Krieg und Lebensbedrohung geflohen sind.

    Was Aeham Ahmad jedoch aus der Masse heraus hebt ist seine Musik. Schon während der Belagerung singt er in den Trümmern von Damaskus gegen den Krieg und bis heute sitzt er am Klavier und erhebt seine Stimme gegen das Vergessen, gegen die Ungerechtigkeit. Davon konnte man sich am Samstagabend eindrucksvoll überzeugen. Die persönlichen Momente seines Lebens interpretierte Aeham Ahmad am Flügel zwischendurch immer wieder mit seiner Musik, eindrucksvollen Kompositionen voller Emotion, die unter die Haut gehen, eine Mischung aus Klassik, Jazz und orientalischer Musik.

    Nach gut zwei Stunden intensivem Erleben seiner Geschichte und seiner Musik klang der Abend aus. Bei Falaffel, Oliven und schwarzem Tee kam man noch ins Gespräch.

    Das Konzert wurde durch die Projekte Demokratie leben / Vielfalt Westerwald des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Es war ein beeindruckendes Konzert, mit einem beeindruckenden Menschen am Flügel - ein Abend, den man nicht so schnell vergisst.

    Johannes Jochemczyk

    Info:
    Sein Konzertprogramm lässt orientalische Volkslieder, westliche Klänge und Eigenkompositionen zusammenfließen. Nach seiner Debüt-CD „Yarmouk“, benannt nach dem Flüchtlingslager, in dem er eine Zeit verbrachte, spielte er weitere CDs ein, unter anderem „Connecting Cultures“ oder „Keys to Friendship“ mit dem Edgar Knecht Trio. In Deutschland erhielt Aeham Ahmad 2015 den Beethovenpreis und 2017 den Weltmusikpreis „Creole“ (gemeinsam mit dem Edgar-Knecht-Trio), in Italien zeichnete man ihn 2018 mit dem Adriatico Mediterraeno Prize aus. An dem Abend in Frickhofen werden auch Stücke der neuesten CD „Aeham Ahmad & Friends“ erklingen.

    Peter Wagner
    Öffentlichkeitsarbeit

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