Veranstaltungsreihe der "Männerarbeit" des Evangelischen Dekanats eröffnet

Seit 1952 steht das Bienenhaus am Ortsrand von Münster. "Mein Onkel hat mit der Imkerei angefangen" erklärt der pensionierte Grundschullehrer Norbert Friedrich. "Und bereits als Jugendlicher habe ich mich mit den Bienen beschäftigt." - "Und - bevor es Missverständnisse gibt - mir geht es nicht in erster Linie darum, möglichst viel Honig zu ernten, sondern ich bin fasziniert von diesen tollen Insekten, die die vermutlich ältesten und treuesten Haustiere des Menschen sind." 

Und diese Faszination spürt man bei allem, was Norbert Friedrich an diesem Spätnachmittag an und mit seinen Bienen macht. Ob er nun den interessierten Männern an diesem Nachmittag theoretische Grundlagen zur Biologie und zur Geschichte der Imkerei erklärt, ob er nun an seinem Bienenhaus die Geschichte jedes einzelnen Volkes erzählt. Oder ob er nun sorgfältig eine Wabe aus einem Stock herausnimmt, um den interessierten Zuschauern zu zeigen, wie die Königin des Volkes unterwegs ist, wie die einzelnen Bienen ihre genau bestimmten Aufgaben erfüllen und sogar, wie junge Bienen gerade erst schlüpfen. 

Faszinierend die wissenschaftlichen Beobachtungen zur Schwarmintelligenz und zur Entscheidungsfindung in einem Volk, wenn es beispielsweise darum geht, als neuer Schwarm ein neues Zuhause zu finden. Klar beschreibbar der Lebenszyklus einer Arbeitsbiene, die erst nach 20 Tagen "Innendienst" zur Honigsuche ausfliegen darf, um dann in ihrem kurzen Bienenleben etwa 800 Kilometer zurückzulegen, dabei Pollen und Nektar sammelt, Pflanzen bestäubt und Honig erzeugt. 

Hautnah - im Sinne des Wortes - waren die Veranstaltungsteilnehmer im Bienenhaus dabei. Und da Imker Norbert Friedrich unaufgeregt und langsam sich den Bienen am offenen Stock widmet, können auch die anderen Besucher angstfrei dabei sein. Nur als er die Wabe mit der Königin aus dem Bienenstock herausholt, kleidet sich Norbert Friedrich mit der typischen Schutzkleidung. Und auch der Leiter der Veranstaltungsreihe, Pfarrer Joachim Naurath, assistiert dem erfahrenen Imker in Schutzkleidung. 

Nachdem die Teilnehmenden erfahren hatten, wie Bienen seit gut 45 Millionen Jahren Honig erzeugen, führte Imker Friedrich sie dann in seine Arbeitsräume und erklärte die weitergehenden Prozesse beispielsweise des Honigschleuderns. Und in geselliger Runde durften danach noch alle Teilnehmenden Honig der verschiedenen Jahreszeiten probieren.

Schnell verging der Nachmittag am Bienenhaus in Münster. Aber bald folgen weitere Veranstaltungen der Reihe "Männer und ihre Hobbys". Im September stehen "Gleitschirm fliegen", "Briefmarken und Notgeld sammeln" sowie "Skulpturen aus Holz" auf dem Programm der Reihe.

Text + Bild: Pfarrer Ulrich Finger